Hotline 07153 / 34 100-60

  Kauf auf Rechnung

  Top-Preis Garantie!

  Sicher einkaufen dank SSL

Lösungen und Taktiken Brände von E-Fahrzeugen

Es ist wahrlich ein hochspannendes Thema: Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb werden immer mehr – und dadurch auch immer häufiger in Unfälle verwickelt. Unfälle mit und besonders Brände von Fahrzeugen mit batterieelektrischem oder hybridem Antrieb sind für Feuerwehren keine unlösbare Herausforderung mehr – doch sie bringen gewisse Tücken mit sich. Die Kernfrage lautet: Wie kann ein solcher Havarist dauerhaft und sicher gelöscht/gekühlt und isoliert werden? Und: Wir lassen sich die dazu benötigten Einsatzmittel effizient beschaffen, aufbewahren und nutzen?

Die Selbstentzündung nach dem ersten Löschen ist eine häufige und schwer berechenbare Gefahr für alle Beteiligten. Dafür gibt es eine Reihe von Lösungen auf dem Markt, die alle neben Vorteilen auch gewisse Nachteile mit sich bringen.

Havariecontainer
In speziellen Containern oder Anhängern, verkauft unter Bezeichnungen wie „AB-Hochvolt“ oder vergleichbar, können die Havaristen geflutet werden. Dazu werden die Fahrzeuge (in der Regel per Seilwinde) in die Container verbracht und diese anschließend auf ausreichende Höhe mit Wasser geflutet.

paul_mueller_foto_1-web

Nachteile sind, dass die Container vergleichsweise teuer sind, einen ausreichend großen Stellplatz und ein Wechselladerfahrzeug (WLF) zum Transport erfordern. Auch die große Menge an nach dem Einsatz kontaminiertem Löschwasser, das sachgerecht zu entsorgen ist, muss hier bedacht werden.

Löschdecken
Sehr beliebt sind auch die sogenannten Löschdecken. Hier ist der Name allerdings irreführend: Sie können zwar die Ausbreitung eines Brandes verhindern, bei einem Akkubrand aber das Feuer nicht im eigentlichen Sinne löschen. Denn da Akkubrände sich auch ohne Sauerstoffzufuhr immer weiter selbst anfachen, können Löschdecken die Flammen nicht ersticken.

Dennoch sind sie etwa zum Schutz umliegender Fahrzeuge oder Gebäude sehr nützlich. Sie lassen sich relativ unkompliziert über brennende oder brandgefährdete Fahrzeuge ziehen und verhindern dann effektiv eine weitere Brandausbreitung.

Löschlanzen
Noch recht neu sind Systeme mit Löschnägeln bzw. -Dornen, die direkt in das Innere der Akkupacks eingebracht werden, sodass gezielt die beschädigten Batteriezellen gekühlt werden können. Je nach Ausführung werden die Löschlanzen mit den Dornen beispielsweise per Muskelkraft mithilfe eines Hammers (so bei der Löschlanze der Fa. Murer) oder auch elektronisch angetrieben (so etwa beim Modell von Rosenbauer) in die Akkus eingebracht. Nachteile sind hier der hohe Schulungsbedarf sowie die Tatsache, dass Einsatzkräfte teilweise sehr nah an die havarierten Batterien bzw. Akkumulatoren herantreten müssen.
murer_Loeschlanze-1-web

Quarantänesystem EIS
Auch Leo Steinhauser, Kommandant der FF Dettingen/Iller, kennt diese Probleme. Bei einem Oster-Seminar der Arbeitsgemeinschaft der Werkfeuerwehren (AGWF) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu E‑Auto-Bränden kam er auf die Idee zu einer Art „Kühlsack“. Kurzerhand baute er einen Prototyp und wandte sich damit an die Firma Vetter in Zülpich, die das „EIS“, ein Quarantänesystem für havarierte E-Fahrzeuge, entwickelte. Dabei wird das betroffene Fahrzeug in eine Art „Kühlrucksack“ gepackt und dieser geflutet.

Was tun? Checkliste für E-Fahrzeug-Brände
In der Einsatzpraxis ist der erste wichtige Schritt das Erkennen eines alternativen Fahrzeugantriebs im Rahmen der Erkundung. Für die Brandbekämpfung selbst haben sich einige Einsatztaktische Grundlagen bewährt.

Die folgende Checkliste gibt einen ersten Überblick über sinnvolle Maßnahmen:
■ Rettungsdatenblätter der Fahrzeuge nutzen
■ Vollständige PSA, einschl. Atemschutz beim Brand oder Ausgasen der Batterie
■ Brandbekämpfung = Standardtaktik (diagonales Vorgehen)
■ Höheren Wasserbedarf einplanen
■ Keine Manipulationen an der Batterie vornehmen (Löschnägel nur einsetzen, wenn vom Automobilhersteller im Leitfaden freigegeben)
■ Niemals orange Leitungen oder Bauteile schneiden bzw. defekte berühren, ggf. Abdecken
■ Erwärmung/Reaktion der Batterie prüfen, ggf. Kühlen
■ Einsätze dauern länger
■ Ventinggase, Flüssigkeiten, Verbrennungsprodukte der Batterie sind toxisch, Kontaminationsgefahr (auch Löschwasser)
■ Fahrzeug sicherstellen lassen (Havarieplatz), mit Hinweisen übergeben

Einen ausführlichen Beitrag zur Brandbekämpfung bei Fahrzeugen mit Elektro-Antrieb sowie bei Hybridfahrzeugen hat die Redaktion der Fachzeitschrift FEUERWEHR Retten • Löschen • Bergen in ihrem aktuellen Sonderheft “Lithium-Ionen-Akkus: Eine moderne Brandgefahr veröffentlicht. Dort werden auch das EIS-System sowie weitere Lösungen vorgestellt. Noch im Oktober 2022 gibt es das Heft gratis als Bonus zu jedem neuen Abonnement der Fachzeitschrift.

Feuerwehrstore-FEUERWEHR-UB

Bildquellen:
Paul Müller
Rosenbauer HV-Systeme

Bitte gib die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Bitte klicke auf die Glocke in der Adressleiste, um Benachrichtigungen zu erlauben.
🠢
Immer auf dem Laufenden bleiben!
Wollen Sie direkt über unsere neusten Angebote und Events informiert werden? Push-Benachrichtigungen sind jederzeit von Ihnen deaktivierbar.